Sehr geehrte Frau Stähler,
mit großer Irritation wird in Reiter- aber insbesondere Züchter- und landwirtschaftlichen Kreisen die von Ihnen geplante "Pferdesteuer" aufgenommen.
Bei Allem Verständnis für eine möglicherweise schlechte finanzielle Situation der Kommunen, lassen Sie hier offenkundig größere wirtschaftliche Auswirkungen völlig außer Betracht:
Nicht nur, dass mit einer Abwanderung renommierter Zuchtbetriebe aus allen betroffenen Gemeinden, gar ins Ausland zu rechnen wäre, womit Sie der regionalen Wirtschaft ganz unmittelbar Schaden zufügen würden und nicht nur auf die zugehörigen Steuereinnahmen verzichten müßten, im dem Falle, dass Ihr Beispiel "Schule machen" würden, was offenkundig angestrebt ist, würden Sie dem milliardenschweren Wirtschaftszweig der Pferdewirtschaft in Deutschland langfristig zwingend den Garaus machen, denn kein Züchter könnte es sich mehr leisten, in Deutschland Pferde zu züchten, viele private Halter müßten das Hobby im wahrsten Sinne des Wortes an den Haken hängen, der Landwirtschaft, die oftmals nur dank des Zubrotes "Einsteller" überleben kann, wäre ihr zweites Standbein entzogen, auch die Futtermittel würden nicht mehr verkauft werden können - das Aus für zahllose kleinere und mittlere Betriebe würde drohen.
Auch von staatlicher Seite ist ein solcher Alleingang nicht gewünscht, ein einschlägiges Urteil wurde bereits im Jahr 1982 gesprochen, wofür ich auf diesen Link verweise:
http://www.hufgefluester.de/VFD/pferdes ... m#_ednref1Der fehlenden sinnvollen Beschäftigungsmöglichkeit überwiegend weiblicher Kinder und Jugendlicher müßten (kostspielige!) staatliche Angebote entgegengesetzt werden, um ein Abgleiten in kontraproduktive Alternativen zu vermeiden.
Und dies ist nur ein grober Abriss des uns drohenden Desasters, sollten Sie Ihre Pläne ernstlich in die Tat umzusetzen, ohne hierbei die Gesamtzusammenhänge zu berücksichtigen, nur weil hierdurch vielleicht einige wenige Tausend Euro ins Gemeindesäckel kämen.
Ist all dies ernstlich in Ihrem Interesse? Ich vermag es kaum zu glauben..
Mit freundlichen Grüßen
Sabine Hallmann
Rechtsanwältin