Meine mail ist auch raus. Ein Sätzchen habe ich bei Sabine kopiert, ich hoffe das war in Ordnung..
Sehr geehrter Herr Schultheiss,
überrascht habe ich gelesen, dass Sie eine Vorreiterrolle einnehmen wollen und als erste Gemeinde in Deutschland eine Pferdesteuer einführen wollen.
Bei allem Verständniss für eine möglicherweise schlechte finanzielle Situation Ihrer Kommune, lassen Sie hier offenkundig grössere wirtschaftliche Auswirkungen völlig ausser Betracht.
Abgesehen davon, das es mir ein Rätsel ist, wie Sie rein kaufm. überhaupt auf einen positive Wirkung Ihrer geplanten Steuer kommen. Dem Zeitungsartikel über Ihre Pläne entnehme ich, das in Ihrer Gemeinde rund 200 Pferde stehen, was bei den geplanten 200 Euro im Jahr 40.000 Euro Einnahmen ausmachen würde. Aber nach welchen Prämissen sollen die Steuern erhoben werden? Die Eigentümer werden nicht unbedingt in Ihrer Gemeinde wohnen, aber diese sind zu besteuern. Soll dann der Stallbesitzer die Steuer abführen, da er vor Ort ist? Wie wollen sie das kontrollieren? So oder so, sind damit alle Eigentümer frei Ihre Pferde in einer anderen, pferdefreundlicheren Gemeinde unterzubringen. Damit schädigen Sie zum Einen Ihre ortsansässigen Landwirte, die häufig durch die Pferdeeinsteller überhaupt noch ihre Landwirtschaft betreiben, zum Anderen natürlich auch alle Unternehmen, Landwirte drumrum, die mit Futtermitteln, Zubehör etc ihren Lebensunterhalt verdienen.
Und am Ende brauchen Sie für die ganze Bürokratie die Sie sich damit "ins Haus" holen, Mitarbeiter die sich darum kümmern. 40.000 Euro Einnahmen sind mit einer Arbeitskraft an Ausgaben schnell wieder Richtung null reduziert und dabei sind all die negativen Auswirkungen drumrum noch nicht berücksichtigt, also für mich absolut nicht nachvollziehbar, wir man dieses als Massnahme gegen leere Kassen vorrantreiben kann.
In diesem Jahr wurde u.a. eine hessische Gemeinde als besonders pferdefreundliche Region von der FN ausgezeichnet. Bei den momentan vor allem in Hessen laufenden Planungen Richtung einer Pferdesteuer kann man sich da nur wundern. Auch ich hatte ins Auge gefasst Richtung Hessen zu ziehen mit meinen Pferden, in Anbetracht dieser Planungen in vielen Gemeinden wird das natürlich völlig uninteressant.
Vorreiter gelten ja in der Regel als besonders dynamisch und kreativ, in diesem Falle muss ich leider sagen, das es vor allem extrem kurzsichtig und unklug ist. Und in der Hoffnung leben, das es nicht "Schule macht" und um sich greift in Deutschland, denn das wäre das Ende für einen milliardenschweren Wirtschaftszweig in Deutschland durch den rund 300.000 Menschen (Quelle FN) direkt oder indirekt Ihr Geld verdienen. Wie sieht denn hier Ihre Rechnung aus, wenn diese Jobs wegfallen, wenn auch nur zum Teil?
Verwundert ob solch seltsamer Rechnungen verbleibe ich mit freundlichem Gruss
Heike Hecht