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 Betreff des Beitrags: Offenstall?
BeitragVerfasst: Mo 1. Dez 2014, 19:43 
Hallo zusammen,
ich hatte meinen 3 jährigen seit Mai (ich habe ihn auch erst seit dem) auf der 24 Stunden Sommerweide. Anfangs mit drei Wallachen (mit einem davon kam er auch nach Wochen garnicht klar - er scheuchte meinen dauerhaft) und drei Stuten. Dann ging der "störende" Wallach, die beiden anderen Wallache waren Isi´s und weiterhin die drei Stuten. Dann gingen die beiden Wallache. Dann ging eine Stute, direkt danach die zweite und er stand nurnoch mit einer alten Stute. Schon als die Herde kleiner wurde fing ich an einen neuen Stall zu suchen.
Mein Wallach war in der Zeit auffällig müde. Blutbild war ok, Tierarzt wusste sich keinen Reim drauf zu bilden. Die Weide hatte einen Bachlauf, also viele Viecher, mein Kleiner entwickelte (anscheinend, aber noch nicht getestet) ein Sommerekzem. Ich rief eine andere Tierärztin die einerseits das Sommerekzem diagnostizierte und anderseits ganz klar sagte, dass mein 3 jähriger mit der Haltung nicht klar kommt. Auch als der "störende" Wallach weg war blieb mein Kleiner sehr müde, was ich der Tierärztin erzählte. Sie meinte, mein Pferd ist eines, was einfach mehr Ruhe benötigt. Ich soll mir einen Stall suchen, in der er eine Innenbox hat wo er einerseits zu den Flugzeiten des Viehzeugs rein kommt, und andererseits in der Nacht seine Ruhe hat. Sie nannte ihn "liebevoll" Höhlenbewohner ;) Außerdem super sensibel was die Haltung betrifft.
Sie sagte, mein Pferd sei weder für 24 Stunden Sommerweide, noch Offenstall und auch nicht für eine Paddockbox geeignet. Er hätte in den Flugzeiten mit den Viechern wegen des Ekzems zu kämpfen und würde definitiv nicht zur Ruhe kommen und mal richtig schlafen. Also habe ich ihren Rat befolgt und einen neuen Stall gesucht. Er hat jetzt eine halb-hohe Innenbox aus Holz ohne Gitter. Im Sommer kommt er von ca 8-18/19 Uhr raus, im Winter allerdings - und das macht mir auch so zu schaffen - nur ca 3 (!) Stunden :| :|
Da ich erstmal wollte, dass es ihm besser geht und er gesund wird sind wir dort sofort hin gewechselt. Das war zu Sommer Zeiten. Innerhalb von 2 Wochen hatte ich ein neues Pferd! Ausgeglichen, wach, verspielt, freundlich - es war super!
Jetzt haben wir aber seit einigen Wochen die Weiden zu und mein Dicker ist völlig unausgelastet. Er steht nun - wie oben gesagt - ca 3 Stunden auf einem Paddock neben den anderen. Keiner zum raufen da, keiner zum ansteigen, Grenzen testen usw.
Als (zumindest kleinen) Ausgleich habe ich nun mit einer Einstallerin gesprochen, welche auch unzufrieden ist und wir hatten unsere Beiden heute zusammen in der Halle laufen. Die sind gerannt, haben sich bischen gekloppt, Fellpflege usw. Ich merke einfach, wie sehr meinem Dicken der Sozialkontakt und die Rauferei fehlt. An Arbeit ist im Moment nicht zu denken. Wenn ich ihn laufen lassen will keilt er aus, buckelt umher und zeigt mir eigentlich ziemlich deutlich, dass ihm das ganz fehlt.
Nun war ich nie ein Freund von Boxenhaltung, habe mich aber aufgrund der Tierärztin dazu entschieden und ja auch in den Sommermonaten ziemlichen Erfolg damit gehabt. Allerdings zweifel ich an der Aussage, dass mein Araber zu sensibel für eine robustere Haltung sei. Sie meinte ja ausdrücklich, ich soll ihn bloß nicht mehr in einen Offenstall oder in eine Paddockbox stellen. Aber ich denke, dass er dann mehr ausgelastet ist. Ich habe hier nun mal in dem Thread Wie leben Eure Pferde? Wie werden sie gehalten? gelesen und dort stehen die meisten Araber in robusterer Haltung als meiner und ich glaube wohl kaum, dass ich eine solche Ausnahme an Sensibelchen habe. Muss vielleicht nur die Herde stimmen und er hätte dann in der Nacht auch in einem Offenstall genug Ruhe? Meint ihr, es kann wirklich ein Pferd geben, das bezüglich Gesundheit (Ekzem) und Seele (Sensibelchen) besser in einer Innenbox als in einer robusteren Haltungsform aufgehoben ist?
Aufgrund meiner beruflichen Situation steht in Kürze ein Umzug an und ich überlege, ob ich weiterhin nach einer Innenbox suche (mit im Winter deutlich mehr Auslauf) oder mich auch anderweitig umsehe.
Bitte steinigt mich nicht, was den momentanen Auslauf angeht, ich bin mir absolut bewusst dass es so nicht weiter geht. Allerdings war zu der Zeit damals, als ich meinen Wallach von der 24 Stunden Weide nehmen musste nichts anderes frei! Und ich möchte mich ja nun umorientieren, also bitte keine Vorwürfe! :ga:
Und jetzt bin ich mal gespannt, wie ihr entscheiden würdet. Würdet ihr den Versuch wagen? Oder lieber Innenbox mit im Winter mehr Auslauf beibehalten? Wie gesagt, im Sommer ging es ihm mit dieser Form der Haltung schlagartig besser.
Ich bin einfach unsicher und möchte nicht nochmal in so ein glanzloses Gesicht schauen wie damals, als er 24 Stunden auf der Weide stand............

Vielen Dank für das Lesen des langen Textes :lol2:

Lieben Gruß


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 Betreff des Beitrags: Re: Offenstall?
BeitragVerfasst: Mo 1. Dez 2014, 20:03 
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Grundsätzlich würde ich sagen, Offenstall ist immer "besser" als ÜBERWIEGENDE Boxenhaltung. Meiner stand auch schon in beiden allerdings immer mit min. 6 Std. Weide und Artgenossen.

Für die Nacht finde ich Box völlig ok (bis auf wenige Ausnahmen ) aber tagsüber müssen Pferde m. M. nach raus und zwar mit anderen Pferden. Im ersten Stall wurde es im Sommer so gemacht, dass unsere Pferde nachts draussen waren und tagsüber drinnen weil wir auch einen Bach mit extrem vielen Viechern hatten. Das fand ich ok.
Beim Exemer vielleicht eine Alternative? Sonst eben Exemerdecke und unbedingt auf ausreichend Unterstellmöglichkeiten achten? Schatten und kein fließendes Gewässer? Es gibt da doch auch schon tolle Mittelchen die super helfen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Offenstall?
BeitragVerfasst: Mo 1. Dez 2014, 20:08 
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Ach so die Aussage Deiner TA :grueb: ehrlich gesagt halte ich davon nicht so viel. Die Herde etc. muss eben passen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Offenstall?
BeitragVerfasst: Mo 1. Dez 2014, 20:12 
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Ja, es gibt Pferde, die froh sind, wenn sie auch mal ein paar Stunden "die Tür zu" machen können.

Ja, mit den "richtigen" Offenstallkumpels kann der Spuk schlagartig vorbei sein.

Da es kaum möglich ist, vorherzusehen, welches die richtigen sind, wäre es vielleicht gut, wenn es ein "Mix" aus Gruppenhaltung tagsüber und ggf. Möglichkeit der Box für nachts (also als Option, die man wahrnehmen kann oder es lassen), aber wo man sowas findet...? :grueb:

Manchmal gibt es ja auch paarweise Haltungen nebeneinander oder was auch immer für Modelle.

Wenn Du sagst, in welche Region Ihr umzieht, kannst Du Glück haben und jemand hier ist aus der Nähe und kann Dir Tips geben.

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Man kann alle Leute einige Zeit zum Narren halten und einige Leute allezeit,
aber alle Leute alle Zeit zum Narren halten kann man nicht.
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 Betreff des Beitrags: Re: Offenstall?
BeitragVerfasst: Mo 1. Dez 2014, 21:42 
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ich habe meinen araber immer im offenstall - selbst , als khali anfing ein exzem zu entwickeln ... sie mußte einen sommer lang eine exzemerdecke tragen und ich habe homöopatische mittel verabreicht , seit dem hat sie keine probleme mehr .

manchmal denke ich , die hoppsen müssen auch die gelegenheit haben , sich gegen eventuelle allergien wehren zu können , also zeit , um mit der allergie fertig zu werden .

was die bewegung angeht habe ich gerade heute erst gesehen , WIE wichtig das für die arabischen ist !
die jetzigen temperaturen um null grad veranlassen sie immer wieder mal , auf der wiese herumzutoben . da wird gebuckelt , gesprungen , ausgekeilt und sich gejagt . pure lebensfreude und spaß in den backen , da haben die "warmblöds" nur dumm aus der wäsche geschaut ...

das wichtigste im offenstall ist die gruppe ! die muß zusammen passen , damit niemand zu kurz kommt - evtl auch über nacht separieren .

bei mir kommt der friese oder alternativ sein "gegner" in die box mit paddock , sodaß die anderen ihre ruhe haben .
ebenso verfahre ich mit meiner alten arabärin , die nicht genügend frißt - über nacht bekommt sie ihr geliebtes luzerne ad lib und niemand kann ihr etwas wegfuttern .

bisher fand sich (zumindest bei mir) immer eine möglichkeit , allen pferden gerecht zu werden . allerdings habe ich auch meinen eigenen stall ... das erleichtert die sache ungemein .

womit auch die frage von sabine beantwortet ist : bei MIR findet man sowas ! :lol2:

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Khalilah Bint Amira - 1060 km in der wertung .
Asari Ibn Aida - 254 km in der wertung.
Khaleezi Bint Khalilah , der vielversprechende Nachwuchs hat einen neuen Besitzer


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 Betreff des Beitrags: Re: Offenstall?
BeitragVerfasst: Mo 1. Dez 2014, 21:50 
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klein.. blond.. gemein..
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DAS weiß ich ja :drueck: - aber ob sie da hin zieht?

Das "wo finden" meinte ich bezogen auf "auf welchem Weg" - Mundpropaganda ist da meist der zuverlässigste, weil diese Ställe oft ausgelastet sind, ggf. sogar Wartelisten haben.

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 Betreff des Beitrags: Re: Offenstall?
BeitragVerfasst: Mo 1. Dez 2014, 23:31 
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ich habe auch gar keinen platz mehr , selbst , wenn ich wollte ! durch die beiden notboxen mit paddock und deren bewohner über nacht bin ich ausgelastet .

mit der mundpropaganda hast du wohl recht - wobei ich ja auf der lag - seite "erfasst" bin und auch dementsprechend anfragen habe . trotzdem nehme ich nichts neues mehr auf , dafür reicht mein platz auch nicht aus .

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 Betreff des Beitrags: Re: Offenstall?
BeitragVerfasst: Mo 1. Dez 2014, 23:48 
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wie dem auch sei, ein dreijähriger gehört mit anderen pferden und am besten mit einem weiteren jungwallach/hengst auch im winter raus!
da dies in den meisten pensionställen nicht praktiziert wird-wäre meiner meinung nach ein " Aufzuchtplatz" mit Möglichkeit der ERstausbildung-
das Beste!
das problem
wenn dein pferd ein problem mit ekzem hat, hilft auch eine decke oder zur Flugzeit rein in den Stall. In einer homogenen Gruppe-verziehen sich die
Offenstallpferde bei extremer Hitze und Flugzeit aller Viecher-die uns nerven-
eh in den Stall.
Probleme gibts oft bei gemischten Herden, deshalb wäre eine reine Wallachtruppe sicherlich besser.
Auch das Weidemangement ist ein oft unterschätztes Thema.

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Im Laufe der Jahre begriff ich, dass es unmöglich ist, allen Menschen zu gefallen. Daher entschied ich einfach, allen auf den Sack zu gehen.
Und ich liebe es!


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 Betreff des Beitrags: Re: Offenstall?
BeitragVerfasst: Di 2. Dez 2014, 00:58 
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Registriert: Di 11. Mai 2010, 20:02
Beiträge: 568
Wohnort: 79224 Umkirch
Für mich stellt sich die Frage wie wurde dein Pferd bevor es zu dir kam gehalten ? Auch Offenstall ? Herde mit gleichaltrigen ?

So eine neue Herde kann durchaus Stress auch über längere Zeit für einen bedeuten.
Vielleicht hat dein TA gar nicht so unrecht.

Wir haben unsere auch im Offenstall aber zum Kraftfutterfressen geht jeder in seine eigene Box die solange geschlossen wird.

Abends lassen wir sie ca. 3 Stunden in den Boxen. Was sie sehr genießen , alle nutzen die Zeit zum ruhen und schlafen!!

Danach öffnen wir wieder die Boxen und jeder kann machen was er will.

Walter


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